Brent Crude Öl (55,27 /bbl. 1,87 %) Analyse: Der Abverkauf im Ölpreis setzte sich in den vergangenen Tagen fort. Die OPEC + Staaten wollen sich nun viel früher treffen, um über die Verlängerung der Kürzungen zu beraten.

SCHWÄCHE BLEIBT IM ÖLPREIS BRENT ERHALTEN

Dass der Coronavirus insbesondere auf die Rohstoffpreise einwirkt, ist nicht zu verkennen. Industriemetalle und auch der Ölpreis bleiben weiterhin belastet, was die Aktienmärkte im Übrigen noch nicht zu interessieren scheint, siehe z.B. den Rebound im S&P 500 Index. Doch die Realität sieht folgendermaßen aus.

Die Öl-Nachfrage aus China dürfte laut ersten Schätzungen um mindestens 20 % im Januar eingebrochen sein. Der Ölpreis hat dies sicherlich zum Teil bereits eingepreist, doch der Angebots-Überhang dürfte nun deutlich höher ausfallen, als zuvor bereits geschätzt wurde für das erste halbe Jahr 2020. Viele Hoffnungen sind nun in Richtung OPEC + Kürzungen fokussiert.

Doch selbst wenn diese zu weiteren Kürzungen bereit wäre, im Gespräch sind 500 Tsd. Barrel pro Tag zusätzlich, fragt sich dennoch, wer außer Saudi-Arabien und Russland noch in der Lage wäre so viel zu kürzen? Vor allem, weil Saudi-Arabien bereits mehr als vereinbart gekürzt hat. Die Skepsis ist also weiterhin berechtigt. Die OPEC + Staaten wollen aufgrund des aktuellen Nachfrageeinbruchs ihr Meeting vom März zum Ende Februar vorziehen.
Charttechnisch betrachtet, testet der Ölpreis Brent aktuell eine wichtige Trendlinie an. Bricht er hier durch, dürfte die 50 USD je Fass Kurszone schnell erreicht werden.

US BENZINBESTÄNDE WEITERHIN ÜBER 5-JAHRE-DURCHSCHNITT

US Rohölbestände haben in den vergangenen Wochen gemischte Signale ausgesendet. Doch im Fokus sind aktuell eher die Bestände nach Raffinerieprodukten, da sie die eigentliche saisonale Nachfrage abbilden. Schauen wir insbesondere auf die steigenden Benzinbestände, so sind diese weiterhin gestiegen und befinden sich über dem Fünf-Jahre-Durchschnitt.

Wie wir im letzten Bericht bereits angedeutet hatten, helfen die aktuellen US Produktionsdaten ebenfalls kaum. Denn die EIA schätzte zuletzt für Januar und Februar mit weiterhin steigenden Produktionsraten in den USA.
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