Goldpreis: Der Goldpreis erreicht eine neue Bestmarke und testet das 2.000 USD Level. Zeit für eine Konsolidierung könnte kommen, es bleiben dennoch wenig Alternativen, um die bestehenden Risiken zu hedgen.

ETFS BLEIBEN DIE TREIBENDE KRAFT HINTER DEM ANSTIEG BEI GOLD

Innerhalb von vier Wochen konnten der Goldpreis von 1.750 auf knapp unter 2.000 USD steigen. Hauptsächlich ein fallender US Dollar, verbunden mit der Tatsache, dass die COVID-19 Unsicherheit weiterhin auf der US-Wirtschaft lasten wird, stützte. Ebenso relevant dürften Erwartungen an eine steigende Geld-Inflation, aufgrund der vielen Zins- und Liquiditätsmaßnahmen, sein. (6 Gründe warum der Goldpreis weiter steigen könnte).

Zusätzlich rücken die US Wahlen näher. Das lässt Marktteilnehmern, in Anbetracht der aktuellen Situation, nicht viele andere Möglichkeiten, das zusätzliche Risiko zu hedgen. Dass hier überwiegend Kapitalinvestments in ETFs die Treiber sind, bestätigt auch die aktuelle Analyse des World Gold Council zum den Nachfragetrends per Q2.

Der Anstieg in diesem Segment betrug im Vergleich zum Vorjahresquartal über 300 %, während Investments in physisches Gold, wie Barren und Münzen, um fast 40 % einbrachen (Goldpreis: Der Durchbruch, ETFs im Juni und Sentiment). Zudem konzentrieren sich ETF Investments immer mehr in Richtung Nord-Amerika und Europa.

Regional betrachtet bewegen sich In- und Outflows bei ETFs in der Regel entsprechend den jeweiligen Erwartungen. Steigt/fällt z.B. das Risiko in den USA und der EU, bzw. hängen andere regionale, wichtige Faktoren daran, steigen/fallen auch die Inflows in den besagten Regionen. Nicht unerwähnt bleiben sollte jedoch auch, dass sich das Momentum der ETF-Zuflüsse, insgesamt, in den Monaten Mai-Juni verlangsamt hat.

NUR EIN VORGESCHMACK?

Charttechnisch betrachtet hat der Goldpreis eine neue Best-Marke in diesem Trend erreicht und könnte nun die runde Marke bei 2.000 USD testen. Inflationsbereinigt hat der Goldpreis allerdings die Bestmarke aus dem Jahr 2011 noch nicht geknackt. Real liegt er aktuell zirka 200 USD unterhalb dem 2011er Hoch. Verglichen mit dem Anstieg infolge der Finanzkrise, im Rahmen dessen sich der Goldpreis in den drei Folgejahren nahezu verdoppelt hatte, ist der aktuelle Anstieg von fast 30 %, im Rahmen der aktuellen Krise, eventuell nur ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen könnte.

Schauen wir uns die kurzfristige Lage an und projizieren die letzte Phase des jüngsten Anstiegs, die im März begonnen hat, so wurden nun gemäß der Fibonacci-Extensions, 76,4 % in der zweiten Phase erreicht. Diese fallen mit dem 2.000 Level zusammen. Entweder es ist hier vorerst Ende und eine technische Konsolidierung setzt ein, oder ein Schub über das besagte runde Level könnte den Goldpreis in Richtung 2.050 USD hieven. Dort wären 100 % der ersten Phase erreicht.


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