GBP/USD Kurs: Nach Erreichen eines starken Supports erholt sich das Währungspaar zunächst und das unter einem generell eher festem US Dollar. Das zeigt, dass Marktteilnehmer noch immer leicht positive Hoffnungen an die Gespräche hegen. Auch die spekulativen Positionen bleiben vorsichtig optimistisch.
1. Erster wichtiger Support hält 2. Spekulative Positionen der Terminmarktteilnehmer 3. Bringen Brexit-Gespräche in dieser Woche einen Deal?
GBP/USD ERREICHT WICHTIGEN SUPPORT
Seit der letzten Analyse zum britischen Pfund hat das Währungspaar GBP/USD zunächst weiter nachgegeben und unterschritt leicht die runde Marke von 1,27 USD je GBP. In dem Bereich des letzten Tiefs verläuft eine mittelfristige Trendlinie sowie befindet sich das 38,2 % Fibonacci-Retracement. Nach oben hin wurden die beiden gleitenden Durchschnitte (28/48) unterschritten und signalisieren, dass die Korrektur weiterhin intakt ist.
Ungewöhnlich stabil sind zuletzt die spekulativen Positionierungen geblieben. Trotz der begonnenen Korrektur bleiben diese im Nettolong-Bereich. Dennoch, die Nettolong-Position ist größtenteils auf Basis steigender Short-Positionen leicht gefallen. Das Open Interest ist zuletzt ebenso rückläufig gewesen und bestätigt die Korrektur und damit die Anfälligkeit der Nettolong-Position.
MARKTTEILNEHMER HOFFEN AUF ZUGESTÄNDNISSE DER BRITISCHEN REGIERUNG
Leicht Positive News hinsichtlich der Brexit-Gespräche konnten dem Pfund etwas Unterstützung bieten (EURGBP könnte deutlich ausbrechen). Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Abstimmung im Unterhaus über das Binnenmarktgesetz dem Premier innenpolitisch geholfen hat, um im Fall der Fälle Zugeständnisse gegenüber der EU geben zu können. Das britische Parlament wird über das Gesetz erst im Dezember final abstimmen. Damit hat Johnson Manövrierfähigkeit gewonnen. Zumindest in den eigenen Reihen dürfte sich so weniger Widerstand formieren.
In dieser Woche, genaugenommen heute, werden die Gespräche weiter fortgesetzt und sie sollen bis Donnerstag andauern. Die beiden Parteien scheinen sich über das neue Binnenmarktgesetz weiterhin uneinig zu sein. Die EU fordert ein Streichen der neuen Bestimmungen zur Fischerei und den Staatshilfen. Die britische Regierung hat sich bisher geweigert, dies zu tun. Die EU wird damit rechtlich gegen das Binnenmarktgesetz vorgehen müssen, was letztendlich in einem monate-, wenn nicht jahrelangen Prozess münden könnte.
Am 15 Oktober findet der EU Gipfel statt, danach sollte eine eventuelle Einigung gefunden werden, denn die Zeit wird knapp.Ein Deal muss noch vor dem Ende des Jahres durch das EU Parlament bestätigt werden. Alles in einem besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit darauf, dass Johnson kurz vor knapp einlenkt und das hält das britische Pfund eventuell stabil. Doch in dieser Woche sollte man eventuell noch nicht mit einer zu schnellen Einigung rechnen.