US Dollar: Das FOMC Meeting findet in der kommenden Woche statt. Nach der überarbeiteten Forward Guidance sind Marktteilnehmer auf das erste Ergebnis nach der Inflationsanpassung gespannt. Doch viel Manövrierfähigkeit ist eventuell nicht nötig, um die geringe Skepsis zu zerschlagen.
1. Nach Inflationsanpassung Fokus auf das Statement 2. QE-Programm könnte erst später angepasst werden 3. Fazit: Dovish, neutral, hawkish?
ERWARTUNGEN AN DIE FED FALLEN ETWAS HÖHER AUS
Die EZB hat mit ihren Projektionen sowie den Aussagen zum Euro nur mäßig Impulse bereitgestellt, was offensichtlich der Plan war. Erwartungen der Marktteilnehmer wurden damit größtenteils getroffen. Erwartungen an dovishe Aussagen seitens der US Zentralbank sind, anders als im Falle der EZB, höher. Nachdem die FED bereits Ende August auf dem Online-Symposium die Anpassung des Inflationsziels bekannt gab, richtet sich der Fokus im Rahmen des FOMC Meetings auf die Forward Guidance im Statement, die Dot Plots, das Quantitative Easing Programm sowie die Pressekonferenz. Eine Menge an Dingen, um dovishe Aussagen zu platzieren. Gleichzeitig gestaltet sich das Ganze unübersichtlich. Damit wird die Prognose nicht so einfach werden.
1. Im Statement richtet sich der Fokus auf die Aussagen zu dem zukünftigen Zinsniveau. Fragestellungen könnten sein: Wird es einen vorgegebenen Zeitrahmen geben, in dem die Zinsen unten bleiben oder wird man eher flexibel, abhängig von den Wirtschaftsdaten, agieren? Das Statement wird ebenso die Dot Plots beinhalten. Diese könnten bestätigen, was bereits größtenteils bekannt ist, (da der Markt dies bereits einpreist), aber noch nicht ausdrücklich und offiziell kommuniziert wurde. Nämlich dass die kurzfristigen Zinsen nicht vor Ende 2023 steigen werden. Fallen die Dot Plots nicht so dovish aus, könnte es kurzfristig zu einem festeren US Dollar kommen.
2. Die Anleihekäufe der FED, das QE-Programm, werden weiter fortgesetzt werden, doch eine explizite Anpassung des aktuellen Volumens und der Dauer wird nicht erwartet. Hier könnte die FED womöglich überraschen, indem man speziell die Richtung vorgibt. Das Volumen der Anleihekäufe ging zuletzt zurück und konzentrierte sich zunehmend auf die kürzerlaufenden Papiere. Ein langsamer Übergang mehr zu den langlaufenden würde die „akkomodative“ Geldpolitik bestätigen und die Aussicht auf niedrige Zinsen in diesem Bereich.
3. Die Pressekonferenz könnte ebenso einige wichtige Dinge beinhalten. Eventuell wird man hier etwas näher auf das Review des Statements eingehen. Im Grunde genommen sollte die Konferenz jedoch dovish ausfallen. Hier hat FED Präsident Jerome Powell noch mal die Möglichkeit, falls der Markt unzufrieden ist mit dem Statement, dovisher aufzutreten.
FAZIT FED UND FOMC AUSBLICK
Mit den bereits bekannten Fakten, tue ich mir ehrlich gesagt schwer, zu glauben, Marktteilnehmer werden im Statement und der überarbeiteten Forward Guidance stark zum „Dovishen“ überrascht werden. Sie sollten allerdings auch nicht schnell enttäuscht werden, was eventuell ausreichen würde, um den US Dollar Abwärtstrend wieder aufzunehmen.
Wir sollten bedenken, dass die aktuelle US Dollar Erholung eben nur eine Erholung darstellt und noch keine Trendwende, was auf der anderen Seite lediglich eine gewisse Skepsis impliziert. Diese Skepsis gilt es zu zerstreuen und dafür benötigt es eventuell nicht der Ankündigung neuer Maßnahmen mit der Brechstange. Eine dovishe Überraschung kann ich mir dann vorstellen, wenn es konkrete Aussagen zum QE-Programm gibt.